In Vigo di Ton steht Castel Thun als prächtiges Beispiel der Trentiner Burgenarchitektur.
Als Symbol alten Prunks eines der mächtigsten Trentiner Geschlechter, beherrscht die Burg mit ihrer Schönheit und Bedeutung das Val di Non. Sie wurde in der Mitte des 13. Jh. erbaut und war Sitz der Familie von Thun. Die zivil-militärische Anlage ist in typisch gotischem Stil, umgeben von einem komplexen Festungssystem auf regelmäßigem Grundriss, das sich aus Wachtürmen, Bollwerk, runden Bastionen, dem Burggraben und dem Wehrgang zusammensetzte. Auffallend ist das Spanische Tor, so benannt in Gedenken an die legendäre Reise eines jungen Thun nach Spanien, es wird von zwei Türmchen beschützt, genannt „della malta“, und ist mit einem beeindruckenden Bossenwerk dekoriert. 1992 wurde Castel Thun von der Autonomen Provinz von Trient erworben und beherbergt heute einen Teil des Museums Castello del Buonconsiglio.
Unter den zahlreichen Sälen, die noch immer reich ausgestattet sind, sind der Bischofsraum, der komplett mit Zimberholz verkleidet ist und vom Prinzbischof Sigismund Alfons von Thun bewohnt wurde, und das Kaminzimmer, das durch einen herrlichen Kamin im Renaissance-Stil charakterisiert wird, besonders bemerkenswert. Das Totenzimmer trägt noch immer an seinen geschwärzten Wänden die Spuren des Rauches der Kerzen, die während der Totenwachen angezündet wurden. Die Kapelle der Burg, die dem Hl. Georg geweiht ist, bewahrt einen interessanten Freskenzyklus deutscher Schule, der aus der zweiten Hälfte des 15. Jh. stammt.